Im Dezember 2008 wurde mit der Senderanlage Süd-Links „SL“ erstmalig
HF-Leistung auf die Cavities gefahren. Die Senderanlage Süd-Rechts „SR“ wurde später,
zu Jahresbeginn 2009 fertig gestellt. Im März konnte dann auch mit der
Senderanlage SR erstmalig HF-Leistung auf die Cavities gefahren werden. Ostern
2009 gelang es das erste Mal Strahl in PETRA-III zu speichern. Für den Strahlbetrieb
wurde anfangs nur die Anlage SL mit den zugehörigen sechs Cavities betrieben.
Die Anlage SR wurde in dieser Zeit parallel zum Strahlbetrieb zur
Weiterentwicklung von Steuer- und Regelungs-Software genutzt. Ab Juni liefen
dann überwiegend beide Anlagen für den Strahlbetrieb.
Außer den üblichen Problemen, die bei der Inbetriebnahme von neuen
Anlagen zu erwarten sind, gab es noch eine böse Überraschung. Mitte Oktober
wurde das longitudinale Feedback in Betrieb genommen, mit dessen Hilfe Ende
Oktober bis zu 89mA in 960 Bunchen gefüllt werden konnte. Kurz nach diesem
Rekordversuch gingen sechs der acht Feedback-Verstärker kaputt. Die Ursache blieb
zunächst noch ungeklärt.
Im November informierte uns die Bundesnetzagentur über eine Störquelle
im Bereich von Gebäude 42b, die den UMTS-Mobilfunk beeinträchtigt. Durch
Messungen wurde die Störquelle an den Hohlleiterschaltern (Waveguide-Shutter
WGS, siehe Abbildung) lokalisiert. Im Strahlbetrieb mit 40 Bunchen leckten störende
Umlaufharmonische im Frequenzbereich um die 2GHz aus den WGS. Zur Abhilfe wurden
die Leckstellen mit HF-Dichtband abgeklebt. Die Maßnahme war so wirksam wie
hinderlich, denn für jede Schalthandlung musste nun zuerst das HF-Dichtband mühsam
entfernt und anschließend wieder neu angebracht werden. Eine konstruktive
Lösung des Problems war lange nicht in Sicht.