Freitag, 11. Dezember 2015

DESY 3-Zeller-Cavities werden zu Ausstellungsobjekten

Im Zuge der Entkernung von DORIS wurden die seit mehreren Jahrzehnten im Keller Q1 gelagerten alten DESY 3-Zeller-Cavities endlich verschrottet; bis auf zwei Exemplare, die für Austellungszwecke aufgearbeitet werden sollen.

Für Ausstellungszwecke vorgesehene DESY 3-Zeller-Cavities

Die ersten 3-Zeller-Cavities wurden 1963 im Synchrotron installiert und waren dort bis 1985 (*) in Betrieb. Sie wurden derzeit durch PETRA-7-Zeller ersetzt, die bis zum heutigen Tage dort noch ihren Dienst tun.


Foto aus der Aufbauphase des Synchrotrons im Jahr 1963


3-Zeller-Cavity im fertiggestellten Synchrotron (Foto Archiv-Nr. 1136)
Auszug aus: Die Atomwirtschaft, Juli 1964, Heft7




(*): Mutmaßlicher Zeitpunkt. Verifikation steht noch aus

Donnerstag, 10. Dezember 2015

WEIHNACHTSFEIER 2015

Impressionen des Jahres 2015

Liebe Pensionäre es ist bald wieder so weit!


Am Donnerstag d. 10.12.2015
findet unsere Weihnachtsfeier statt

Programm:

Teil 1, Führung durch das Hamburger Rathaus (kostenfrei)


  • ab 12:45 Uhr: Sammeln in der Diele des Rathauses
  • 13.00 Uhr: Führung durch das Hamburger Rathaus
  • 13:40 Uhr: Treffen in der Diele mit einem Guide (Betreuer des Besucherdienstes). Hier: Abgabe der Lichtbildausweise, Abgabe der Garderobe einschl. Taschen über DIN A 4-Größe, Ausgabe der Einlasskarten und Label
  • 14:00 Uhr: Filmpräsentation
  • 14:30 Uhr: Infogespräch mit einer/m Abgeordneten
  • 15:00-16.30: Bürgerschaftssitzung für 25 Personen in den Senatslogen

Teil 2, Füllprogramm
  • 16:45 - 17:30 Uhr: Bummel über den Weihnachtsmarkt
  • 17:49: U1 ab Jungfernstieg Richtung Norderstedt Mitte nach Hallerstraße 
    • Alternative 1: 17:47 Metrobus 5 ab Rathausmarkt Richtung Nedderfeld nach Bezirksamt Eimsbüttel
    • Alternative 2: 17:49 Metrobus 4 ab Rathausmarkt Richtung Eidelstedter Platz nach Bezirksamt Eimsbüttel
Teil 3, Essen (jeder zahlt selbst)

Führung durch das Hamburger Rathaus



Bummel über den Weihnachtsmarkt mit anschließendem Essen im Restaurant Baku


Mittwoch, 25. November 2015

HV-Probleme an unserer 1,3-GHz-IOT

Die HV-Probleme bei unserer 1,3-GHz-IOT traten unvermittelt auf und äußerten sich durch Auslösung des Crowbars bei etwa 16 ...  18 kV. Wir befürchteten zunächst, dass der Koppelkondensator, der die 48 kV Kathodenspannung vom HF-Treibereingang fernhält, durchgeschlagen war.  Diesen Fall hatten wir bereits einmal bei unserer 1. Prototyp-IOT.

Die Zerlegung des sogenannten Eingangskreises bestätigte den vermuteten Defekt jedoch nicht.



 
Der Eingangskreis der IOT ist etwas unübersichtlich. Die Funktion einzelner Komponenten erschließt sich auch aus der stark schematisiereten Schnittzeichnung (links) nicht so einfach. Vereinfacht man die linke Schnittdarstellung weiter in Richtung Schaltbild, dann wird die Funktion erkennbar.



Auf der Suche nach der Isolationsschwachstelle wurde alle potenziell  gefährdeten Komponenten einzeln abgespannt.



Fündig wurden wir schließlich bei der Kathodenanschlussleitung.


Die Kathodenanschlussleitung wird zusammen mit der Heizung- und der Gitter-Bias-Leitung über einen Metallschlauch in die Eingangskreis-Box geführt.
 
Die Kathodenanschlussleitung wird zusammen mit der Heizung- und der Gitter-Bias-Leitung über einen Metallschlauch in die Eingangskreis-Box geführt. Beim Abtasten der etwas aus dem Metallschlauch herausgezogenen Leitungen wurden wir fündig.

Auf der Leitung war äußerlich zunächst nur ein kleiner, unscheinbarer, schwarzer Fleck erkennbar.

Nachdem die Leitung genau an dieser Stelle durchgeschnitten war, zeigte sich der Defekt in seiner vollen Schönheit.

Aus der Kathodenanschlussleitung herausgeschnittene Schadstelle

Zur Reparatur des HV-Problems musste die schadhafte Leitung lediglich etwas gekürzt werden.
Die IOT wurde anschließend wieder zusammengebaut und wartet nun auf die nächste Gelegenheit zur Wiederinbetriebnahme.





2. Prototyp-IOT, was bisher geschah

Montag, 9. November 2015

DESY DAY 2015, Nachlese

Der DESY DAY 2015 war ein voller Erfolg. Über 18.000 Besucher kamen gestern auf das DESY-Gelände.

Unsere beiden Aktionen 
PETRA-Beschleunigung
"Die Hochfrequenz-Antriebsmaschinen von PETRA-III" 
und
Beschleunigerflohmarkt
"Flohmarkt für Bastler & Funkamateure"

übertrafen die Erwartungen. 

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Die Besucherschlange vor der Senderhalle PETRA-Süd-Rechts riss den ganzen Tag über nicht ab. Der Besucherstrom musste am Halleneingang kontrolliert "gebuncht" werden, um die Anzahl der Neugierigen in der Senderhalle und insbesondere im Tunnel innerhalb vertretbarer Grenzen zu halten.

Besucherschlange vor der Senderhalle PETRA-Süd-Rechts

In Senderhalle und Tunnel standen insgesamt zwölf Kollegen parat, um den Besucherstrom zu lenken und Fragen zu beantworten.

Viele interessierte Besucher lassen sich die Senderanlage genau erklären und ...

... noch mehr Besucher drängt es in den Tunnel

Der Zugang zum Tunnel musste kontrolliert gedrosselt werden, um die Besucherdichte in einem verantwortbaren Bereich zu halten.


Der erstmalig veranstaltete Flohmarkt, auf dem eigentlich für den Schrott bestimmte HF- und Elektronikkomponenten verkauft wurden, war nach ersten Rückmeldungen ein ganz besonderes Highlight. Der erste Kunde standen schon eine Stunde vor Eröffnung vor dem Verkaufszelt und half dann fleißig beim Befüllen der Verkaufstische. Kurz nach offizieller Eröffnung des Flohmarktes war das Verkaufszelt bereits gerammelt voll. Die Besucher drängelten sich um die Auslagen und die Kolleginnen und Kollegen an der Kasse kamen beim Kassieren ans Limit. Zwischen 12:00 und 22:00 Uhr wurden rund 250 Kunden glücklich gemacht und verließen mit leuchtenden Augen das Zelt. Überraschend war, dass viele garnicht der technische Gebrauchswert der erstandenen Artikel interessierte, sondern das ästhetische oder fantasieanregende Erscheinungsbild. So kaufte beispielsweise eine Mutter eine 50-Ohm-Dummyload als Laserschwert für ihren Sohn. Verkaufsrenner war Telefonschaltdraht aus der Bauzeit von HERA. Bei einem Preis von 1,- € pro Rolle ging der weg wie warme Semmeln. Im Schnitt ließ jeder Kunde 6,20 € im Flohmarktzelt. Einige Kunden kamen mehrfach - gingen zwischendurch zum Geldautomaten -  und gaben bis zu 150,- € aus. Der Warenvorrat war bis zum Schluss nur unwesentlich geschrumpft. Mit einer zweiten Kassenlinie und einem weniger bürokratischen Rechnungsbelegverfahren hätte DESY vermutlich doppelt so viele Flohmarktbesucher glücklich machen können. Es besteht hier ganz klar Optimierungspotenzial, das beim nächsten Mal ausgeschöpft werden soll.

Der Kundenandrang im Flohmarktzelt war den ganzen Tag über lebhaft. Alle 2,4 Minuten verließ ein Kunde mit seinen erstandenen Schätzen und leuchtenden Augen das Zelt.




Samstag, 7. November 2015

DESY DAY 2015 / Tag der offenen Tür / Nacht des Wissens 2015

Am 7. November startet der DESY DAY 2015. 
Von 12 Uhr mittags bis 12 Uhr nachts präsentiert sich das Forschungszentrum zusammen mit seinen Gast- und Partnerinstituten im Rahmen der Hamburger „Nacht des Wissens“. Schauen Sie sich DESY von drinnen an. Wir freuen uns auf Sie!
 

Hier finden Sie einen Auszug aus dem aktuellen Programm des DESY DAY 2015; vollständig nur als Erlebnis am 7. November von 12 bis 24 Uhr.

MHFe ist am DESY DAY 2015 mit zwei Aktionen vertreten


Beschleunigerflohmarkt
 Flohmarkt für Bastler & Funkamateure
Hier verkaufen wir alte HF-Bauteile & Elektroniken kiloweise
 





 PETRA-Beschleunigung
Aktionstitel: So bekommen die Teilchen in PETRA-III richtig 'Wumms'

Besichtigung der Senderanlagen zur Hochfrequenzerzeugung und der Beschleunigungsstrecken von PETRA III.


 

Montag, 28. September 2015

Waschsalon der Zukunft

Der XFEL geht zwar erst nächstes Jahr in Betrieb, trotzdem wird schon am künftigen Upgrade geforscht und konstruiert.

Der XFEL soll in fernerer Zukunft nicht nur gepulst betrieben werden (1,3 GHz mit Pulslänge < 1ms bei einer Pulsfrequenz von 10 Hz), sondern auch im Dauerstrich-Modus. Als mögliche HF-Quelle kommen IOTs oder Transistoren in Betracht. Beide Optionen wollen wir in der nächsten Zeit auf Eignung prüfen.

Zusammen mit MKK7 (Senderstrom) bauen wir dazu eine Prototyp-Anlage in der Halle DORIS HF2 auf. All das was in der CMTB (Geb 70) über Halle, HV-Raum  und mehrere Elektronikschränke verteilt ist, soll - natürlich in miniaturisierter Form - in diese Kiste hinein. 
Wegen der vielen runden Bullaugen wurde das Projekt spontan Waschsalon getauft.

Gehäuse für den Aufbau eines IOT-Senders für 1,3 GHz, 120 kW. In das "Waschsalon" getaufte Gehäuse wollen wir in stark komprimierter Form all das hineinbauen, was bisher über Halle, HV-Raum  und mehrere Elektronikschränke verteilt war - inklusive IOT!.

Freitag, 21. August 2015

Heinz Musfeldt im Alter von 86 Jahren verstorben



Unser ehemaliger Chef
Heinz Musfeldt
ist am 21. August im Alter von 86 Jahren verstorben 


H. Musfeldt (links) mit einem Klystronspezialisten der Firma VALVO in einer Senderanlage von PETRA-I. 
Foto DESY, Archiv-Nr. 26763-6, 22.09.1977

NACHRUF


Herr Musfeldt war in der Zeit von 1958 bis 1992 fast 34 Jahre bei DESY beschäftigt. Im August 1958 nahm er seine Arbeit als Elektromechaniker „für das 6 GeV Beschleunigerprojekt DESY“ auf – derzeit noch auf Basis eines Privatdienstvertrages mit DESYs Gründervater Prof. Dr. W. Jentschke - und gehörte somit zum DESY-Urgestein.

Während der Bauzeit des Synchrotrons von 1958 bis 1964 hat Herr Musfeldt als technischer Angestellter bei der Entwicklung und beim Bau der Hochfrequenzanlagen mitgewirkt. Mit der Gründung der Synchrotrongruppe –S1- im Herbst 1964 wurde er in diese Gruppe übernommen. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeiten lag in den folgenden Jahren neben dem Betrieb im Ausbau der Senderanlage im Zuge der Energieerhöhung des Synchrotrons von 6,5 auf 7,5 GeV. Der Bau der PETRA-Sender in den 70er Jahren hatte eine weitere erhebliche Erweiterung seines Arbeitsgebietes zur Folge.

Mit der Neuorganisation des M-Bereiches nach Fertigstellung von PETRA im Jahr 1979, wurde Herr Musfeldt die Verantwortung für die Hochfrequenzgruppe MHS, zuständig für Betrieb und Ausbau aller HF-Sender bei DESY, übertragen. Herr Musfeldt setzte immer alles daran, vorgegebene Termine mindestens einzuhalten, möglichst aber zu unterbieten. Das erreichte er, indem er jede Gelegenheit nutzte, sich von der Zuarbeit anderer Gruppen unabhängig zu machen. Stattdessen organisierte er möglichst alles in Eigenregie. Das Gruppenkürzel MHS wurde im M-Bereich daher gerne zu „Macht Heinz Selbst“ umgedeutet.

Neben MHS gab es unter Leitung von Herrn H. Gerke die Gruppe MHC, die für die Hohlleiter- und Cavity-Systeme verantwortlich war. Nach dem Tod von Herrn Gerke übernahm Herr Musfeldt das gesamte, nunmehr unter MHF zusammengefasste Sachgebiet. Der Bau des DESY-II-HF-Systems, die HF-Anlagen für den HERA-Elektronenring, mit völlig neuen Leistungsverteilungssystemen und erheblich verbesserten, neuen Regelungs- und Kontrollsystemen, waren neben der Modernisierung der DORIS-Anlagen weitere Meilensteine in Herrn Musfeldts Schaffen.
Großen Verdienst hat Herr Musfeldt am weltweiten Siegeszug der Hochleistungs-Zirkulatoren zur Entkopplung von Senderanlagen und Cavity-Systemen an Ringbeschleunigern. Die ersten Versuche dazu wurden 1969 am Synchrotron in enger Zusammenarbeit mit der Fa. Telefunken (später ANT, heute AFT) durchgeführt. Das Synchrotron wurde dann 1970 mit dem Prototyp eines sogenannten 4-Tor-Zirkulators ausgerüstet, der bis heute in Betrieb ist. Auch DORIS und PETRA – ursprünglich ohne Zirkulatoren geplant, wurden auf Herrn Musfeldts betreiben mit Zirkulatoren ausgerüstet. Der positive Effekt auf Strahlstabilität und Betriebssicherheit war überzeugend. Aufgrund seiner engen Kontakte zum CERN wurde bei den HF-Systemen von LEP von vornherein Zirkulatoren eingesetzt.
Zeitgleich zum Bau der HF_Anlagen für den HERA-Elektronenring arbeitete Herr Musfeldt gemeinsam mit der Firma VALVO an einem Klystronverbesserungsprogramm mit dem Ziel die Ausgangsleistung, die Effizienz, und die Austauschbarkeit der Klystrons zu verbessern.
Neben breitangelegten technischen Kenntnissen waren vor allem auch Herrn Musfeldts organisatorische Talente und seine Befähigung zur Führung von Mitarbeitern beispielhaft.
1992 ist Herr Musfeldt aus dem aktiven Arbeitsleben bei DESY ausgeschieden und in den verdienten Ruhestand gegangen. Er hatte sich noch bis zuletzt sehr für DESY und insbesondere die Arbeit seiner ehemaligen Gruppe (jetzt MHFe) interessiert und hielt sich per Internet auf dem Laufenden.
Wir alle bedauern seinen Tod.
Seinen ehemaligen Kollegen und Mitarbeitern wird Herr Musfeldt vor allem durch sein stattliches Erscheinungsbild, seinen Mutterwitz und seine direkte und unkomplizierte Art, in guter Erinnerung bleiben.
Wir trauern mit seiner Familie und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

 

Donnerstag, 30. Juli 2015

2-Uhr-Problem

Bei PETRA gibt es seit einiger Zeit ein sogenanntes 2-Uhr-Problem. Es schlägt alle 1 bis 3 Wochen zu und äußert sich durch einen Strahlverlust exakt um 02:00 Uhr (00:00 UTC). Eine Ursache konnte bisher nicht gefunden werden. Das letzte mal schlug das 2-Uhr-Problem heute zu. Im Bild der entsprechende Eintrag im PETRA-Logbuch.


Letzte Woche hatte uns das Problem erwischt. Am Samstag d. 18.7. um 02:00 Uhr blieben die Cavity-Temperaturregelungen aller zwölf PETRA-Cavities stehen und ließen sich nicht wieder einschalten. Das nachstehende Bild des Archive-Viewers zeigt die Regeldifferenzen der zwölf Regelkreise. Bis 02:00 Uhr lagen die SOLL-IST-Temperaturdifferenzen im Bereich kleiner +/- 0,1 °C. Danach drifteten die Temperaturdifferenzen bis auf +1,7 °C / -0,6 °C auseinander. Dem Problem standen unsere Experten noch bis Mittwoch ratlos gegenüber. Dann spürte Oberexperte R.O. eine verdächtige DLL auf. 
Eine DLL ist eine Bibliothek, die Code und Daten enthält. Sie kann von mehreren Programmen gleichzeitig verwendet werden.
Die verdächtige DLL hatte zufällig denselben Namen wie eine bekannte Schadsoftware. R.O. vermutete daraufhin, dass der Viren-Scanner deshalb die DLL deaktiviert hatte. Nachdem die DLL umbenannt worden war, ließen sich die Temperaturregelungen wieder einschalten. Anschließende Untersuchungen konnten den vermuteten Zusammenhang mit dem Viren-Scanner allerdings nicht bestätigen. Das Ereignis bleibt also genauso rätselhaft, wie die anderen bisherigen 2-Uhr-Ereignisse.


 

Dienstag, 21. Juli 2015

PETRA-Betrieb läuft aus HF-Sicht ungewöhnlich problemlos

Der PETRA-Betrieb läuft aus HF-Sicht ungewöhnlich problemlos. Ob das die Wirkung der im vergangenen Shut-Down getroffenen Maßnahmen ist, kann man noch nicht sagen. Die wenigen Störungen der HF-Anlagen fallen aufgrund häufiger Störungen anderer Komponenten kaum auf. Das war in den letzten Jahren anders. PETRA insgesamt läuft nicht so zufriedenstellend. Von der unteren Grenze der Verfügbarkeit (sie soll mindestens 95 % betragen) ist PETRA noch deutlich entfernt. Wenn die 95 % dieses Jahr noch erreicht werden sollen, brauchen wir in den verbleibenden 4 Monaten bis zum Shut-Down einen Zuverlässigkeitsschub.

So wie heute sieht das Machine-Status-Display leider häufiger aus. Die Verfügbarkeit der letzten 24 Stunden beträgt lausige 83 %. Als Ausfallzeit zählt nicht nur die Zeit vom Strahlverlust bis zur Neufüllung, sondern es wird zusätzlich noch bis zu eine Stunde Aufwärmzeit hinzugezählt, da die empfindlichen Instrumente der "Froschbestrahler" (so nennen einige die Kollegen hinter den Beamlines) äußerst empfindlich auf Temperaturänderung reagieren.



Noch mehr Verschrottung

Nicht dass jemand denkt, wir hätten nichts besseres zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. Immer wieder machen die Altlasten Ärger in Form von unnötiger Zusatzarbeit. Mal müssen für eine Inventur alle inventarisierten Geräte und Anlagen vorgeführt werden. Dann braucht jemand genau den Platz an dem dieses oder jenes seit Jahrzehnten lagert. Oder man sucht selbst etwas und kann es in Bergen von Gerätschaften nicht finden. Letzten Monat haben wir geschätzte 100 m³ Hohlleiter verschrottet. Die mussten wir im Laufe der letzten Jahre mal hier, mal dort aus dem HERA-Tunnel ausbauen, weil sie irgendwem im Wege waren. Mangels Alternative hatten wir sie dann erst einmal in der Senderhalle HERA-Süd abgelegt. Jetzt haben wir dort endlich wieder Bewegungsfreiheit und durch den Erlös viele Tausend Euro mehr auf unserer Kostenstelle.

Gestern ging es alten Klystrons an den Kragen. In der Senderhalle HERA-Nord standen seit den 90er Jahren defekte Klystrons vom Typ YK-1300 und YK-1301 herum. 2013 hatten wir noch eine alte Röhre an CORNELL verkaufen können. Sie wollten erst noch zwei weitere kaufen, haben es sich dann aber kurzfristig anders überlegt. Vermutlich nachdem ihnen klar wurde, wieviel sie für die Aufarbeitung zahlen müssten. 

Jetzt haben wir sie alle mit Hunten über den Fahrstuhl auf den Hof gekarrt und neben den bereitstehenden Container gekippt. In den nächsten Tagen werden sie dann per Gabelstabler in den Container befördert.

Die defekten Klystrons vom Typ YK-1304 heben wir allerdings noch weiter auf. Vermutlich brauchen wir sie nie wieder, da wir noch genügend funktionsfähige  für die nächsten 10 Betriebsjahre haben. Aber wer weiß was noch kommt?